Hungertod

Kochgeschirr eines deutschen Kriegsgefangenen in Nikolajew in der Sowjetunion.
Kochgeschirr eines deutschen Kriegsgefangenen in Nikolajew in der Sowjetunion. Wikipedia

Karl Paulmaier spricht über Hunger, Tod und waghalsige Aktionen

Nach der Gefangennahme kommt Karl Paulmaier in ein Waldlager, in dem tausende Gefangene zusammengepfercht sind. Im heißen Frühsommer 1945 fehlt es an Wasser und Lebensmitteln. Viele Gefangene sterben an Hunger und Krankheiten wie Ruhr – meist „durch Selbstverschulden“, wie Paulmaier meint: Sie hätten aus Hunger verwesende Abfälle gegessen. Auch Paulmaier ist kurz davor zu verhungern, bis es ihm gelingt, Kartoffeln zu organisieren. Er schwört sich: „Du darfst nicht krepieren, du musst noch mal heimkommen.“ Auch im „Bunkerlager“, in dem er von Oktober 1945 bis März 1946 untergebracht ist, sterben massenhaft Gefangene. Danach verbessert sich die Versorgungslage in der Sowjetunion, was auch den deutschen Gefangenen zugute kommt.

Auch im sibirischen Straflager Workuta, wo Paulmaier im Winter 1953/54 Zwangsarbeit leisten muss, verhungern Gefangene. Paulmaier erlebt, wie sein Bettnachbar eines Morgens tot neben ihm liegt. Zusammen mit Mitgefangenen soll er ihn auf einem Friedhof bestatten. Doch die Männer sind so geschwächt, dass sie die Leiche im Schnee zurücklassen. Später hätten viele gefragt, wo die vielen Vermissten geblieben seien. „Vielleicht hätte man eine Adresse aufschreiben können“, überlegt Paulmaier. Doch daran habe niemand gedacht: „Du hast so viel mit dir selber zu tun gehabt.“

3 – Rettende Kartoffeln

Paulmaier erzählt, wie er an der „Kante zum Abkratzen“ ist. Da entdeckt er auf der anderen Seite des Stacheldrahts einen Haufen Kartoffeln. Wie soll er da rankommen?

4 – Verhungern durch Selbstverschulden

Paulmaier erzählt, warum in den ersten Lagern viele Mitgefangene verhungert sind.

5 – Der verhungerte Nachbar

Paulmaier erzählt, wie er in Workuta am Verhungern ist. Da stirbt sein Bettnachbar – und er soll ihn mit anderen auf einen Friedhof schaffen. Doch dazu fehlt ihnen die Kraft.

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Themen-Artikel: Deutsche Kriegsgefangene in der Sowjetunion