Tötungen
Karl Paulmaier spricht über die Brutalität im Lager und eine Streikaktion
Deutsche Kriegsgefangene sind in den sowjetischen Lagern keiner gezielten Vernichtung ausgesetzt. Allerdings kommt es vereinzelt auch zu Tötungen durch sowjetische Wachposten. Karl Paulmaier erzählt, wie während des Marsches zum Arbeitseinsatz in Swerdlowsk plötzlich Wachleute das Feuer eröffnen. Sechs Deutsche sterben – es heißt, sie seien „auf der Flucht“ erschossen worden. Laut Paulmaier war es eine Racheaktion, weil sich Kriegsgefangene geweigert hatten, private Gegenstände für die Bewacher anzufertigen.
In den Lagern herrscht ein Klima der Gewalt und Rache. Es kommt auch vor, dass deutsche Gefangene sowjetisches Lagerpersonal töten. In Workuta erlebt Paulmaier, wie ein Wachposten einer Gruppe Gefangener mit der Brechstange droht, weil sie nicht arbeitet. Ein Gefangener erschlägt den Posten daraufhin von hinten mit der Stange – die Leiche wird fortgeschafft. Die Gewalt richtet sich auch gegen vermeintliche „Verräter“: Kurz vor der Entlassung wird ein Deutscher ermordet und in der Klogrube versenkt. Paulmaier hat noch Jahrzehnte später Verständnis für die Mordaktion: „Der hat alle anderen beim Russen verkauft.“
12 – Schießerei und Streik
Paulmaier erzählt, wie eines Abends Wachposten das Feuer eröffnen – mehrere Gefangene sind tot. Da tritt das komplette Lager in einen Streik. Was werden die Sowjets tun?
13 – Tötung eines Wachpostens
Paulmaier erzählt, wie ein Wachposten die Gefangenen zur Arbeit antreibt und kurzerhand erschlagen wird. Auch ein Deutscher, der als „Verräter“ gilt, wird ermordet.
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1. Kriegseinsätze
In Kämpfen auf der Krim wird der Wehrmachtssoldat Paulmaier 1943 schwer verwundet – er verliert sein rechtes Auge. Im Januar 1945 muss er jedoch wieder an die Front.
2. Gefangennahme
Am 8. Mai 1945 wird Paulmaier von sowjetischen Truppen gefangen genommen. Er erzählt, wie er einen tagelangen Fußmarsch durchstehen muss – ohne Verpflegung.
3. Hungertod
In den sowjetischen Gefangenenlagern sterben 1945/46 massenhaft Kriegsgefangene. Paulmaier schwört sich: „Du darfst nicht krepieren, du musst noch mal heimkommen.“
4. Verurteilung
Ein sowjetisches Militärtribunal verurteilt Paulmaier 1949 zu 25 Jahren „Arbeitsbesserungslager“. Ihm wird vorgeworfen, an einer Erschießung beteiligt gewesen zu sein.
5. Zwangsarbeit
Paulmaier muss in den Lagern Zwangsarbeit leisten. Am schlimmsten, erzählt er, waren die Monate im sibirischen Workuta. Dort schuftet er im Kohlenschacht.
6. Schmuggelgeschäfte
Paulmaier lernt, mit Klauen und Schmuggeln seine Lebenssituation zu verbessern. Nachdem er zwei Mal das komplette Bauholz verkauft hat, fürchtet er, aufzufliegen.
7. Tötungen
In den Lagern herrscht ein Klima der Gewalt: Paulmaier beobachtet, wie mehrere Gefangene erschossen werden. Einmal töten Gefangene einen Bewacher.
8. Adenauer in Moskau
Bundeskanzler Adenauer erreicht im September 1955 die Freilassung der letzten Kriegsgefangenen. Sofort wird das Lagertor geöffnet, Paulmaier kann sich frei bewegen.
9. Heimkehr
Im Januar 1956 darf Paulmaier endlich nach Hause fahren. Er gehört zu den 451 Heimkehrern, welche die Sowjets als „Kriegsverbrecher“ an die Bundesrepublik übergeben.
10. Entschädigung
Paulmaier erhält nach seiner Rückkehr finanzielle Unterstützung. Nach Russland fährt er nie mehr: „Ich habe immer gedacht, die würden mich schnappen und behalten.“